28.12.21

The Last Confederate: The Story of Robert Adams (2007)

Deutscher Titel: The Last Confederate – Kampf um Blut und Ehre · Regie: Julian Adams, A. Blaine Miller · Drehbuch: Julian und Weston Adams · Musik: Atli Örvarsson · Kamera: Shawn Lewallen · Schnitt: Billy Fox, Steve Purcell · Produktion: Strongbow Pictures.

Der Süden war die Stärke des Landes. Eine landwirtschaftliche Gemeinschaft, wo die Menschen noch tief verwurzelt waren, und sich an bestimmte Regeln hielten, die ihnen von ihren Vorfahren auferlegt wurden. 

So verkündet es zu Beginn eine Stimme aus dem Off – natürlich ohne zu erwähnen, dass eine dieser »bestimmten Regeln« die Sklaverei war. Dazu gibt es Bilder von spielenden Kindern, einer Kirche, einer Sklavenhütte (mit davor platzierter Familie, die aus einem Uncle-Ben’s-Werbespot entsprungen zu sein scheint), und zum Schluss ein besonders subtiles Tableau mit einem Sklaven und seinem wohlwollenden Master, die im Garten des big house eine Partie Schach spielen.

Fragt man sich, wer dieses mit einer klebrigen Schicht Kitsch überzogene Blut-und-Boden-Machwerk zu verantworten hat, stößt man auf das Vater-Sohn-Team Weston und Julian Adams. Vater Weston ist ein republikanischer Politiker, der unter Reagan Botschafter in Malawi war. Sohn Julian darf nicht nur die Hauptrolle spielen, sondern zeichnet auch als Co-Regisseur verantwortlich. Produziert und geschrieben haben die beiden den Film gemeinsam.

Es handelt sich um ein typisches vanity project: Hauptfigur ist Captain Robert Adams, ein historischer Vorfahre von Weston und Julian. Der konföderierte Offizier heiratete Eveline McCord (Gwendolyn Edwards), eine Gouvernante aus dem Norden. Leider entsprangen dieser Verbindung Nachkommen, die sich unehrlicherweise im Filmhandwerk versuchen.

Die beiden Adams beweisen anderthalb Stunden lang, dass sie aus ihrer Familiengeschichte nichts gelernt haben. Im Grunde muss man aber nur die beschriebene Eröffnungsszene gesehen haben, um über diesen Film, den die L.A. Weekly treffend als »softcore Civil War porn« bezeichnete, alles Notwendige zu wissen.

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