6.2.24

Sfida a Rio Bravo (1964)

Deutscher Titel: Schnelle Colts für Jeannie Lee · Regie: Tulio Demicheli · Drehbuch: Tulio Demicheli, Gene Luotto, Natividad Zaro · Musik: Angelo Francesco Lavagnino · Kamera: Mario Capriotti, Guglielmo Mancori · Schnitt: Roberto Cinquini · Produktion: Llama Films.

Silberbaron Zack Williams (Gérard Tichy) will in Arizona ein Monopol errichten. Als Clementine Hewitt (Carolyn Davys) sich weigert, ihm ihre Silbermine zu verkaufen, hetzt er ihr den Banditen Pancho Bogan (Fernando Sancho) auf den Hals. Zum Glück ist Clementines Freundin, die Saloonbesitzerin Jeannie Lee (Madeleine Lebeau), mit Wyatt Earp (Guy Madison) bekannt. Der legendäre Revolvermann reist incognito ins Städtchen Rio Bravo,¹ um es mit Williams aufzunehmen.

Dieser Film aus der Frühzeit des Spaghetti-Westerns ist weder besonders spannend, noch originell oder witzig. Eigentlich zeichnet er sich nur durch zwei Besonderheiten aus:

  1. Die Mitwirkung von Madeleine Lebeau, bekannt aus Casablanca und . Leider weckt der deutsche Titel Schnelle Colts für Jeannie Lee falsche Erwartungen, was ihre Bedeutung für die Handlung angeht. Ihre Rolle beschränkt sich weitgehend darauf, den Protagonisten nach Rio Bravo zu holen und ihm dann hin und wieder zu helfen.
  2. Die Tatsache, dass der Protagonist eine bekannte Persönlichkeit der Wildwest-Geschichte ist. Schließlich ist der typische Spaghetti-Held ein »Fremder ohne Namen«. Allerdings spielt der Wyatt Earp dieses Films (ganz anders als der historische Earp) seinen Ruhm nicht aus, sondern möchte am liebsten unerkannt bleiben.
Erst in der letzten halben Stunde kommt etwas Leben in den Film. Dann nämlich, als Hauptdarsteller Madison auf Fernando Sancho trifft. Der darf hier seiner Paraderolle als mexikanischer Bandenchef merklich ambivalentere Züge verleihen, als dies gewöhnlich der Fall ist. Schade, dass Sancho nicht öfter Gelegenheit bekam, sein Talent auf diese Weise zu zeigen.

¹ Ein Beispiel für die wackeligen Kenntnisse der US-Geographie, die so vielen europäischen Western unterliegen: Das wirkliche Rio Bravo liegt natürlich nicht in Arizona, sondern in Texas.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen