7.3.22

Bandidas (2006)

Regie: Joachim Rønning, Espen Sandberg · Drehbuch: Luc Besson, Robert Mark Kamen · Musik: Eric Serra · Kamera: Thierry Arbogast · Schnitt: Frédéric Thoraval · Produktion: 20th Century Fox.

Tyler Jackson (Dwight Yoakam) reist im Auftrag der Capital Bank and Trust von New York nach Mexiko, um deren Fusion mit der Bank von Don Diego Sandoval (Ismael Carlo) abzuschließen. Anschließend wird Don Diego von dem skrupellosen Jackson vergiftet. Die Schuldner der Bank werden fortan von Jackson und seinen Pistoleros terrorisiert. Unter ihnen ist auch der Vater von María Alvarez (Penélope Cruz), der von den Pistoleros angeschossen und für tot liegen gelassen wird. María beschließt, aus Rache die Bank zu überfallen.

Don Diegos Tochter Sara (Salma Hayek) hat die gleiche Idee, und so überfällt sie zur selben Zeit die selbe Bank. Beide erweisen sich dabei als blutige Anfängerinnen, doch der Priester Pablo (José María Negri) hat eine Idee: Revolverheld Bill Buck (Sam Shepard) vertraute ihm bei der letzten Beichte an, erfolgreich 37 Banken ausgeraubt zu haben. Und so machen die Bäuerin María und die Bankierstochter Sara bei Buck eine Lehre als Bankräuberinnen. Marías Streitlust und Saras Hochnäsigkeit zum Trotz werden sie ein gutes Team.

Bandidas wurde von dem üblichen Team um Luc Besson realisiert, das vom Soundtrack (Eric Serra) bis zur Kamera (Thierry Arbogast) so ziemlich alles übernahm. Lediglich auf dem Regiestuhl nahm nicht Besson selber Platz, sondern überließ ihn dem für Auftragsarbeiten bekannten Duo Rønning–Sandberg aus Norwegen. Die Grundidee für den Film stammt natürlich aus Louis Malles Klassiker Viva Maria!, dessen politischer Subtext hier allerdings weitgehend verloren ging.

Der fiese Spekulant, der braven Farmer*innen ihr Land abluchst, um es gewinnbringend an die Eisenbahn zu verkaufen, ist eins der verbreitetsten Western-Motive überhaupt. Und Dwight Yoakam gibt in dieser Rolle (obwohl er in einer langen Tradition schauspielernder Country-Sänger steht) leider keinen sehr formidablen Schurken ab. Auch sonst gibt Bandidas in vieler Hinsicht wenig her. Die Haupthandlung um María und Sara wird mit diversen Albernheiten ausgepolstert. So taucht nach einer Weile Steve Zahn als New Yorker Kriminalist auf, der den Mord an Saras Vater aufklären soll und unweigerlich zum love interest der beiden Bankräuberinnen wird – einen überflüssigeren Charakter habe ich selten gesehen.

Was den Film rettet (und in gewisser Weise sehenswert macht), sind die Hauptdarstellerinnen. Cruz und Hayek wirken, als ob sie den Spaß ihres Lebens hätten, und es macht Spaß, ihnen dabei zuzuschauen. Auch Sam Shepard hat sichtlich Vergnügen an seiner Rolle.

Im Unterschied zu Dutzenden von Filmen, die in Mexiko spielen, wurde Bandidas übrigens tatsächlich in Mexiko gedreht. Der dadurch vorhandene Realitätseffekt wird leider ein Stück weit zunichte gemacht durch die Aufmachung von Jacksons henchmen. Die sind so sorgfältig auf stoppelig, verschwitzt und staubig getrimmt, dass man es sofort als Kostümierung durchschaut. Ich sehne mich nach der Spaghetti-Hochzeit zurück, als die Darsteller*innen noch auf sehr authentische Weise unrasiert, dreckig und zerlumpt waren.

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