3.2.22

C’è Sartana ... vendi la pistola e comprati la bara! (1970)

Deutscher Titel: Django und Sabata – Wie blutige Geier / Django – Die Gier nach Gold / Django – Schieß mir das Lied vom Sterben · Regie: Giuliano Carnimeo · Drehbuch: Tito Carpi · Musik: Francesco De Masi · Kamera: Stelvio Massi · Schnitt: Ornella Micheli · Produktion: Colt Produzioni Cinematografiche.

In C’è Sartana ... tritt zum ersten und einzigen Mal nicht Gianni Garko in der Hauptrolle auf, sondern George Hilton. Zudem bekommt Sartana einen Konkurrenten zugesellt, und zwar den aus Gianfranco Parolinis Filmen geklauten Sabata – hier allerdings nicht von Lee Van Cleef gespielt, sondern von Charles Southwood. 

Der deutsche Filmverleih, wie immer fest entschlossen, das Kinopublikum für dumm zu verkaufen, nahm den Besetzungswechsel zum Anlass, Sartana in Django umzutaufen. In der BRD lief der Film deshalb als Django und Sabata – Wie blutige Geier, später als Django – Die Gier nach Gold und (besonders originell) Django – Schieß mir das Lied vom Sterben. Aber zur Handlung.

Sartana beobachtet einen Überfall mexikanischer Banditen auf einen Goldtransport. Merkwürdigerweise nehmen die Outlaws das Gold nicht mit, sondern verminen den Wagen mit Dynamit. Kein Problem für Sartana: Er schleudert einfach seine Feldflasche in die Luft, schießt ein Loch hinein, und das herabspritzende Wasser löscht die Zündschnur. In den Goldsäcken, so stellt sich heraus, befindet sich nur Sand.

Als peon verkleidet verfolgt Sartana die Banditen nach Cementerio. Vor Ort angekommen, hilft er Maldita (Linda Sini), der Frau des Bandenchefs Mantas (Nello Pazzafini), vor ihrem tyrannischen Gatten zu fliehen. Zum Dank verrät sie ihm, dass der falsche Goldtransport aus der Minenstadt Appaloosa kam. Dorthin bricht Sartana nun auf.

In Appaloosa scheinen alle an dem verschwundenen Gold brennend interessiert zu sein: Auf der einen Seite die Saloonbesitzerin Trixie (Erika Blanc) und ihr Barkeeper Angelo (Aldo Barberito), auf der anderen Seite der Boss der Minengesellschaft Spencer (Piero Lulli) und seine rechte Hand Baxter (Carlo Gaddi). Sartana stürzt sich sofort in das Intrigenspiel, das er so liebt. Allerdings bekommt er einen Konkurrenten in Sabata, der dieses Spiel ebenso gut beherrscht ...

C’è Sartana ... erzählt mehr oder weniger die Story des ersten Films der Reihe noch einmal. Wieder geht es um einen Goldtransport, auf den ein fingierter Überfall verübt wird, und wieder will Sartana die Hintermänner aufspüren und sich das Gold unter den Nagel reißen. Neu ist, dass er mit Sabata die genretypische Figur des »ungewollten Partners« zur Seite gestellt bekommt.

Obwohl in diesem dritten Sartana-Film Altbekanntes erneut präsentiert wird, muss ich sagen, dass er mich bislang noch am ehesten von der Hauptfigur überzeugt. Anders als sein Vorgänger (und Nachfolger) Gianni Garko spielt George Hilton den Sartana mit einem gewissen Understatement. Der Kajalstrich um seine Augen lässt Hilton zudem unverschämt gut aussehen.

Im Vergleich zum reichlich schlappen zweiten Teil ist C’è Sartana ... deutlich dynamischer. Spaß macht vor allem Stelvio Massis verspielte Kameraarbeit.

Etwas versalzen wird die Suppe durch die Tatsache, dass der ›Sabata‹ dieses Films ein typischer Etikettenschwindel ist, wie man ihn aus dem Genre nur allzu gut kennt. Der echte, von Lee Van Cleef gespielte Sabata aus den Filmen Gianfrano Parolinis ist eine Weiterentwicklung der Figur des Colonel Mortimer (ebenfalls Van Cleef) aus Für ein paar Dollar mehr. Charles Southwoods ›Sabata‹ ist dagegen ein völlig anderer Charakter, ein jugendlicher Dandy, der einen hellen Anzug mit Strohhut trägt und einen Sonnenschirm mit sich führt. Wäre es denn wirklich zu viel verlangt, sich für diese augenscheinlich neue Figur einfach einen neuen, zu ihr passenden Namen auszudenken?

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