4.1.22

... se incontri Sartana prega per la tua morte (1968)

Deutscher Titel: Sartana – Bete um deinen Tod · Regie: Gianfranco Parolini · Drehbuch: Werner Hauff, Renato Izzo, Gianfranco Parolini · Musik: Piero Piccioni · Kamera: Sandro Mancori · Schnitt: Edmondo Lozzi · Produktion: Paris Étoile Film, Parnass Film.

El Moreno (Sal Borgese) überfällt im Auftrag des mexikanischen Räubergenerals Tampico (Fernando Sancho) eine Postkutsche, die eine Kiste Gold geladen hat. Die Beute wird jedoch unverzüglich von Lasky (William Berger) und seiner Bande ein zweites Mal geraubt. Lasky wiederum hat keine Lust, mit seinen Leuten zu teilen, und massakriert sie kurzerhand mit einer Gatling Gun. Aber als er die Kiste öffnet, enthält sie nichts als Steine. Sartana (Gianni Garko) beobachtet die blutigen Geschehnisse aus dem Hintergrund heraus.

Fortan sind alle hinter dem verschwundenen Gold her – El Tampico, der Bandit Lasky, und nicht zuletzt die Bank, der das Gold gehört. Alle haben sie ihre eigenen schmutzigen Absichten, doch merken sie nicht, dass sie von Sartana gegeneinander ausgespielt werden.

1966 spielte Gianni Garko in Alberto Cardones Film 1000 dollari sul nero eine Figur namens Sartana. In Westdeutschland lief der Streifen recht erfolgreich unter dem Titel Sartana im Kino. Daraus entstand die Idee, ›Sartana‹ zum Helden einer Filmreihe auszubauen, ähnlich wie Clint Eastwoods ikonische Figur aus der Dollar-Trilogie. Darsteller Gianni Garko war einverstanden, aber unter einer Bedingung: Sartana sollte keine generische Rächergestalt sein. Gianfranco Parolini, der vorgesehene Regisseur, war ein großer Bond-Fan und schlug vor, ihn zu einer Art James Bond des Wilden Westens zu machen. So blieben zwar der Darsteller und der Name gleich, es entstand aber eine völlig neue Figur, die zwischen 1968 und 1970 in fünf Filmen auftrat. Cardones 1000 dollari, der die Inspiration lieferte, gilt deshalb nicht als offizieller Beitrag zur Reihe.

Der neue Sartana ist in der Tat der international man of mystery des Italowesterns. Er läuft nicht in einem abgerissenen Poncho oder Staubmantel herum, sondern ist mit Krawatte und schwarzem Cape mit roter Fütterung tadellos gekleidet. Im Kampf benutzt er gern ausgefallene Gadgets. Zudem scheint er mit geradezu übernatürlichen Fähigkeiten der Tarnung und Täuschung ausgestattet zu sein.

Der erste Film der Sartana-Reihe folgt auch im Handlungsschema dem Vorbild der Bond-Filme: Was da passiert und warum, ist kaum zu überblicken und ohnehin nicht so wichtig. Es kommt allein darauf an, dass immer aberwitzigere Konfrontationen stattfinden. Leider geht dieses Konzept in ... se incontri Sartana nicht immer gut auf. Der Film enthält zahlreiche unentwickelte Keime, die erst in Parolinis späteren Streifen so richtig zur Geltung kommen sollten. Parolini hätte die Hauptfigur auch gern weiterentwickelt (und insbesondere das Mysteriöse an ihr noch stärker betont), konnte sich mit seinen Vorstellungen aber nicht durchsetzen. Folgerichtig verließ er die Sartana-Reihe gleich wieder, um sich seinem neuen Helden Sabata, gespielt von Lee Van Cleef, zu widmen. Die Sartana-Fortsetzungen wurden dagegen allesamt von Giuliano Carnimeo inszeniert.

In Nebenrollen sind Sydney Chaplin als glattzüngiger Strippenzieher, Klaus Kinski als messerwerfender Killer und Franco Pesce als kalauernder Totengräber zu sehen.

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